Was uns in Übergangszeiten wirklich trägt – persönlich und gesellschaftlich
Es gibt Phasen im Leben, da scheint alles gleichzeitig im Umbruch zu sein: ein Umzug, ein neuer Job, vielleicht sogar ein neues Land. Oder der Rückweg – zurück in eine alte Heimat, die sich plötzlich nicht mehr so anfühlt. Solche Übergänge sind herausfordernd. Sie machen uns unsicher, werfen Fragen auf, stellen Identitäten infrage. Aber sie bringen auch neue Klarheit, Perspektiven – und manchmal ein Stück von dem zurück, was wir in all der Bewegung fast verloren hätten: uns selbst.
In den letzten Jahren durfte ich viele solcher Phasen begleiten – in Coachings, im Hochschulkontext, in der Arbeit mit internationalen Fachkräften und mit Menschen, die selbst gerade zwischen Ländern, Sprachen, Rollen und Erwartungen stehen. Und in all diesen Begegnungen zeigt sich für mich immer wieder dieselbe Wahrheit:
Veränderung ist kein Bruch – sie ist der Boden für Wachstum. Wenn wir lernen, uns darin zu verankern.



Wenn Übergänge mehr als nur privat sind
Als ich im Sommer 2020 aus Kanada nach Deutschland zurückkam, war ich selbst in einer solchen Zwischenzeit. Vieles war vertraut – und gleichzeitig fremd. Ich wusste: Ich will meine Erfahrungen weitergeben, Menschen in ähnlichen Übergängen begleiten. Aber ich wusste auch, wie sehr es dafür Strukturen braucht, die mehr ermöglichen als „Ankommen“ im organisatorischen Sinne. Es braucht echte Zugehörigkeit. Räume für Entwicklung. Verlässlichkeit – besonders in Zeiten, die instabil sind.
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