Wie geht man eigentlich damit um, wenn man schon auf den ersten Schritten seines Karrierepfades weiß: An Tag x ist meine Karriere definitiv zuende! Dann muss ich meinen Pfad verlassen und brauche einen neuen Job!
Hat man dies dann immer im Hinterkopf? Kann man seine Erfolge in Karriere 1.0 trotzdem bedingungslos genießen? Und ist Karriere 2.0 folglich nur ein Abklatsch der ersten, eigentlichen Karriere oder kann man auf dem neuen Pfad genauso glücklich – vielleicht sogar glücklicher – werden?
Warum ich mich das frage? In dieser Woche googelte ich spaßeshalber „Karriere“ (Suchoption: letzte Woche). Vom Ergebnis war ich wirklich überrascht: ein Großteil der Suchergebnisse der vergangenen Tage drehten sich ausschließlich um Fußballer und Fußballerinnen. Zum Beispiel ging es um den Ausstieg von Fußballern aus ihrer jeweiligen Nationalmannschaft – in dieser Woche: Bastian Schweinsteiger und Gabor Kiraly (ungarische Nationalmannschaft).
Und da war sie wieder, die Frage, die ich mir schon öfter gestellt habe: Was machen eigentlich Profisportler, wenn ihre aktive Sportlerkarriere endet? Wie geht die Karriere weiter? Wie funktioniert das eigentlich mit der Karriere 2.0 (komplett neues Berufsfeld)? Oder ist es doch eher eine Karriere 1.1 (gleiche Branche)?
Im Februar gab es dazu einen Artikel von bento, der auch die psychologischen Aspekte des Karriereendes beleuchtete und in dem ich dieses wundervolle Zitat gefunden habe:
„Nach dem Spiel ist vor dem Nichts: Kaum ein Sportler hört freiwillig auf – die Umstellung ist schwer: Keiner fragt dich mehr nach einem Autogramm; deine Tage sind nicht mehr durchgetaktet, du musst sie selbst mit Sinn füllen; keine Ranglisten pushen dein Selbstbewusstsein; niemand massiert dir die Waden. Das Ende einer Sportkarriere kann dieselben psychischen Reaktionen auslösen wie der Verlust eines geliebten Menschen – Verdrängung, Verzweiflung, Wut, Depression – bis hin zur letztendlichen Akzeptanz des Unvermeidlichen (Guardian).“
Zum Karriere-„Abpfiff“ interviewte Peter Plöger vor kurzem Ex-Nationalspieler Simon Rolfes (Interview Teil 1 und Teil 2). Schon während seiner aktiven Fußballkarriere studierte Rolfes Sportmanagement. Mittlerweile ist er selbstständig mit seiner eigenen Firma und begleitet Sportler auf ihrem gesamten Karrierepfad – vor allem natürlich bei der beruflichen Umorientierung gegen Ende der aktiven Karriere.
Und bei vielen Profisportlern (und hier rede ich nicht nur von Fußballern) ist es genauso: Die meisten legen tatsächlich bereits während Karriere 1.0 den Grundstein für ihre weitere Zukunft. Sie studieren parallel, werden Anteilseigner in Unternehmen, streben einen (Manager-)Posten im früheren Verein an, werden TV-Experte…und manche verschwinden komplett von der Bildfläche, ziehen sich ins Privatleben zurück…
Dazu, wie es ihnen mit der jeweiligen Umorientierung geht, gibt es nicht viele Untersuchungen. Doch eines steht fest: Egal, wie Karriere 2.0 oder 1.1 aussieht, speziell auf die Herausforderungen nach dem Karriere-„Abpfiff“ haben sich Berater spezialisiert, z.B.
- AthletenWerk
- DUB-Praktikantenbörse für Spitzensportler
- Rolfes & Elsässer – Karriere-Strategie für Profis
In diesem Sinne: Sport frei und auf jeden Fall: heute schon an das Morgen denken!
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