…und wenn das letzte Lichtlein brennt, dann hat man die Karriere verpennt?
Es ist Dezember. Die Adventszeit ist in vollem Gange, Lichter und Kerzen brennen, die Weihnachtsmärkte sind gut besucht, das Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Schon wieder ist fast ein Jahr vergangen. Und wie jedes Jahr kommt der Dezember irgendwie plötzlich und unerwartet…
Hektik, Stress & Jahresendspurt treffen auf Ruhe & Besinnung
Für Viele ist die Adventszeit die stressigste (ich mag dieses Wort nicht, aber es ist nun einmal so) Zeit des Jahres. Bilanzen müssen gezogen, letzte Rechnungen gestellt und Jahresberichte verfasst werden.
Wichtig ist es aber auch, gegen Ende des Jahres langsam zur Ruhe zu kommen, das Jahr Revue passieren zu lassen, sich Ziele für das neue Jahr zu stecken und Zeit mit der Familie zu verbringen. Zwischen den Jahren einmal durchzuatmen, Kraft zu tanken und komplett von der Arbeit abzuschalten.
Nun gut, von der Arbeit abschalten können natürlich nicht alle. Ich erinnere hier an das Thema ständige Erreichbarkeit. Aber zumindest an den Adventssonntagen und Weihnachtstagen sollten Handy, Dienstmails und co. am besten in der Schublade verschlossen sein. Ja, ich glaube auch noch an den Weihnachtsmann. Nein, mal im Ernst, etwas Ruhe tut uns allen doch gut.
Aber ich schweife ab, denn ich will auf etwas anderes hinaus…
Alte Ziele hinterfragen, ein Resümee ziehen und neue Ziele stecken
Ich hatte es bereits angesprochen, Viele nutzen die letzten Wochen des Jahres dazu, ein Resümee zu ziehen, darüber, was sie in den vergangenen Monaten erlebt und erreicht haben. Und dies natürlich nicht nur im privaten Bereich, sondern vor allem auch im Hinblick auf die eigene Karriere wird ein Fazit gezogen. Damit meine ich nicht den Kontostand, sondern vielmehr den Abgleich der gesetzten Ziele (zum Beispiel eine neue Position im Unternehmen, ein Projekt abzuschließen, einen Jobwechsel etc.) mit den tatsächlichen Ergebnissen.
Wie es mir 2016 ergangen ist…
Wenn ich mir überlege, mit welchem Ziel ich in das Jahr gestartet bin, muss ich etwas schmunzeln. An dieser Stelle passt der Spruch „Es kommt immer anders, als man denkt“ wie die Faust aufs Auge. Für 2016 hatte ich mir vorgenommen, mich beruflich zu verändern, mich umzuorientieren und meinem Traumjob nachzu“jagen“. Im Januar hatte ich also bereits drei Bewerbungen geschrieben, im Februar die ersten zwei Vorstellungsgespräche absolviert. Was dann kam, war aber nicht eine Jobzusage für mich, sondern ein Entsendungsangebot für meinen Mann. Die Aussicht auf drei bis fünf Jahre Kanada löste in mir neben der natürlich verständlichen Vorfreude und Aufregung zunächst auch eine gewisse Skepsis aus. Im ersten Moment fühlte es sich an wie ein Stein, der mir mitten in den Weg gelegt wird.
Volle Breitseite.
Doch gerade weil es eben manchmal anders kommt, als man denkt, ergibt sich eine ganz neue Sichtweise auf die eigenen Wünsche und Ziele. Stünde ich nicht kurz vor dem Umzug nach Kanada, hätte ich manches in diesem Jahr anders gemacht und es hätte sich manches auch anders entwickelt. Aber vermutlich hätte ich dann auch nicht so viel über mich, meine eigenen Wünsche und Ziele erfahren.
Indem ich mich im Frühjahr aufgrund des anstehenden Umzugs dazu entschlossen habe, mich von meinen (beruflichen) Interessen treiben zu lassen, hat sich bei mir in diesem Jahr so viel getan wie in den letzten drei Jahren nicht mehr: Die Arbeit voller Leidenschaft an Karrierepfade und der dazugehörigen Facebookseite, intensives Networking, viel (fachlicher) Austausch mit alten und neuen Kontakten, die Interviews mit Expats (Eva in Dänemark, Daniela in Chicago und Diana in Dijon, weitere folgen bald).
Wenn ich nun also mein ganz eigenes Resümee ziehe
Nein, ich habe – vor allem aufgrund der Umzugspläne – mein berufliches Ziel für 2016 nicht erreicht. Aber ich habe etwas viel Wichtigeres gelernt:
Egal, was kommt, ich bin flexibel genug, andere Pläne zu schmieden. Es gibt nicht den einen Plan und das eine Ziel. Es gibt viele Möglichkeiten.
Ein Karrierepfad verläuft nicht immer schnurrstracks geradeaus mit Blick auf das Ziel am Horizont. Das wäre vielleicht auch langweilig. Das Abenteuer beginnt dann, wenn man auch mal einen Abzweig nimmt, der vorher nicht auf der Karte eingezeichnet war. In diesem Sinne – viel Spaß beim Wandern auf eurem KarrierePfad und beim Pläne schmieden für 2017!
P.s.: Auf dem karriere.blog wurden letztes Jahr um diese Zeit 5 gute Gründe für Bewerbung und Karriereplanung in der Weihnachtszeit aufgelistet. Ein Blick lohnt sich.
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Schönschön … es dar spannend weiter gehen. Die Schreiberei jedenfalls steht Dir schon mal gut! :o)
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Lieben Dank 🙂
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