Warum ich meinen eigenen Namen googele

Nicht nur, wenn ich auf Jobsuche bin, sondern in regelmäßigen Abständen googele ich mich selbst. Ob ich eingebildet bin? Nein. 85 Prozent der 30- bis 49-Jährigen googeln ihren eigenen Namen, wie eine Umfrage von Bitkom von November 2015 zeigt.

Infografik: Ego-Googeln liegt im Trend | Statista

Was sind die Gründe dafür, dass man seinen eigenen Namen im Internet sucht?

„Manche tun es beispielsweise aus Eitelkeit, andere aus reiner Neugierde heraus und manche wiederum, um zu sehen, ob positive oder negative Einträge zur eigenen Person vorliegen.

Der Hauptbeweggrund ist jedoch, festzustellen und ggf. zu kontrollieren, welche Informationen über einen im Internet verbreitet sind bzw. vorliegen.

[Quelle: Sich selbst „googeln“]

So habe ich – im Übrigen aus reiner Neugierde – in dieser Woche wieder einmal meinen Namen gegoogelt. Gleich auf der ersten Seite der Sucheinträge finden sich

  • mein aktueller Arbeitgeber
  • meine Online Visitenkarte im Berufsverband
  • meine Photographiewebsite
  • meine Seite karrierepfa.de
  • eines meiner Photographenportfolios
  • meine Profile auf Xing und LinkedIn
  • eine meiner Veröffentlichungen

Keine (bösen) Überraschungen. Auch wenn ich auf die anderen Seiten weiterklicke, finde ich nur mir bekannte Informationen: meine Facebook-Seite Karrierepfade, weitere meiner Veröffentlichungen und Verbindungen zu einem meiner ehemaligen Arbeitgeber. Insgesamt gibt es 5 Seiten zu meinem Namen. Bei meinem Geburtsnamen sind es dreimal so viele Seiten, aber diesen habe ich ja bisher auch länger getragen und somit noch mehr Spuren hinterlassen.

Und wie sieht es bei der Bildersuche aus? Mein Businessportrait, mein Blogger-Profilbild, diverse Photos meiner aktuellen und früheren Kollegen…google weiß Bescheid. Aber es finden sich auch, und das klingt im ersten Moment vielleicht komisch, viele Portraits und (Teil)Aktbilder anderer Personen. Die Erklärung dafür ist fast ein wenig langweilig. Ich photographiere in meiner Freizeit Portraits und Akt, die ich natürlich auch der breiten Masse auf meiner Website, meiner Facebook-Seite Jolie-Photographie und in Photographie-Foren präsentiere. Dass diese Bilder bei der Suche nach meinem Namen gefunden werden, stört mich nicht, sondern macht mich sogar ein wenig stolz.

Warum nun ist es denn von Bedeutung, ab und an zu prüfen, was man über sich im Internet findet?

Das Schlagwort dazu heißt Online Reputation (Management) und hiermit sollten sich neben Unternehmen und Organisationen auch Einzelpersonen auseinandersetzen. Denn hier geht es um das Selbstmarketing, welches in Bewerbungsprozessen und auch im späteren Berufsleben optimal sein sollte („Achten Sie auf Ihren Ruf“, smartBRAND, 17. August 2016). Lebenslauf, Motivationsschreiben und Zeugnisse reichen schon lange nicht mehr aus. Nicht selten wird in Bewerbungsprozessen auch der Name von Kandidaten/innen in Suchmaschinen eingegeben und die Suchergebnisse fließen – ob nun gewollt oder ungewollt – oftmals mit in die Bewertung von Kandidaten/innen ein. Um im Vorstellungsgespräch also adäquat auf eventuelle Fragen reagieren zu können, sollte man wissen, was Personaler möglicherweise im Netz gefunden haben.

Und das Online-Reputation-Management geht sogar noch einen Schritt weiter. Denn durch die eigene Darstellung im Internet kann man sich selbst als Marke und Experte zu einem bestimmten Thema etablieren (Tipps dazu von Ibrahim Evsan).

Zum Abschluss noch 3 Tipps für das Egosurfing

  1. Verheiratete, die ihren Nachnamen geändert haben, sollten auch die Einträge unter ihrem Geburtsnamen prüfen.
  2. Wie oft man den eigenen Namen googeln sollte, hängt sicherlich vom aktuellen Job(status) ab. Einige Beispiele:
    • Bewerber/innen sollten in aktiven Bewerbungsprozessen regelmäßig googlen, zumindest vor dem Versand der Bewerbung und vor dem Vorstellungsgespräch.
    • Freiberufler können regelmäßig überprüfen, wie sichtbar sie und ihre Angebote im Internet sind und unter welchen Schlagworten sie ggf. noch gefunden werden.
    • Für Forscher/innen könnte nach Veröffentlichung von Publikationen interessant sein, wie schnell und wo diese überall verlinkt sind.
  3. Wer nicht die Zeit und Muße zum Egosurfing hat, kann Alert-Dienste nutzen. Damit können dauerhafte Suchaufträge im Internet angelegt werden und bei neuen Einträgen, zum Beispiel eben zum eigenen Namen – erhält man eine Meldung. Kostenfrei sind zum Beispiel: google-Alert, kuerzr oder Talkwalker Alerts. Weitere Dienste werden hier vorgestellt.

2 Gedanken zu “Warum ich meinen eigenen Namen googele

  1. Pingback: Sieben entscheidende Tipps für dein Selbstmarketing | Karrierepfade

  2. Pingback: „Karrierepfade“ – ich nehme euch mit auf (m)eine Reise | Karrierepfa.de

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