Wie sang es Holger Biege einst so schön?
„Sagte mal ein großer Dichter,
Dass ein Mann im Leben die drei Dinge schaffen sollte, dass es lohnt.
Er sollt einen Baum einpflanzen und ein Buch im Leben schreiben
Und dann sollt er zeugen einen Sohn.“
Ein Buch schreiben also. Aber natürlich gibt es nicht nur Autoren, sondern auch viele Autorinnen. Auf der Frankfurter Buchmesse trifft sich in diesen Tagen die Szene aus der Buch-, Verlags- und Autorenwelt. Ein guter Grund, einmal den Beruf Autor/in bzw. Schriftsteller/in unter die Lupe zu nehmen: Wie wird man eigentlich Schriftsteller/in? Kann man als Autor/in Karriere machen? Brotlose Kunst oder ist es möglich, damit einen guten Lebensunterhalt zu verdienen?
Die google-Suche nach „Karriere Autor“ ergibt fast 1,6 Millionen Einträge. Einerseits geht es in den Einträgen darum, wie man am besten Schriftsteller/in wird. (Dafür gibt es augenscheinlich sogar Fernstudiengänge.) Andererseits werden sowohl positive als auch negative Berufschancen beleuchtet:
- Die meisten haben keine Chance auf Veröffentlichung
- Berufswechsel – „Meine zweite Karriere als Schriftsteller war nie geplant“
- Traumberuf Bestseller-Autor: Profis erzählen von ihrer Schreib-Karriere
- „Meistens fühle ich mich wie ein Hochstapler“
- Wie man als Schriftsteller Karriere macht
Ganz klar, es gibt die großen Autoren und Autorinnen, die mit dem Schreiben gutes Geld verdienen und davon leben können. Namen muss ich an dieser Stelle nicht aufzählen, ich denke, da fallen allen spontan zwei Handvoll Autoren/innen unterschiedlicher Genres ein.
…und dann gibt es die Quereinsteiger, diejenigen, die quasi nebenbei ein Buch geschrieben und dies veröffentlicht haben. Sie machen dies aus Spaß, neben dem eigentlichen Beruf. Einfach, weil sie es wollen. Davon leben können sie vermutlich nicht.
Autor/in zu sein, ist eine Herausforderung. Druck von außen (das Buch muss fertig werden! es werden nicht genügend Exemplare verkauft!) und Druck von innen (wen interessiert das, was ich schreibe? ist der Inhalt gut genug?). Autoren/innen müssen diesem Druck standhalten. Gleichzeitig sind sie unsachlicher Kritik oftmals ungeschützt ausgeliefert. Man muss schon ein dickes Fell haben, um dies auszuhalten.
Warum versuchen dennoch so viele, ihr Buch, ihre Worte, in Verlagen unterzubringen und zu veröffentlichen? Ich glaube, das liegt an der Hoffnung, mit dem geschriebenen Wort etwas bewirken zu können: mit einer Handlung oder einem Thema aufzurütteln, zu berühren, zu sensibilisieren, zu unterhalten usw. …und dieser Wunsch ist toll. Ein Buch zu schreiben, die zahlreichen Korrekturschleifen vor der Veröffentlichung – falls das Buch überhaupt verlegt wird – zu überstehen, kosten Zeit, Energie und Nerven. Doch wenn es geschafft ist, das Buch endlich online oder im Geschäft verfügbar ist, ich glaube, dieses Gefühl ist unbezahlbar!