Wie ist es euch 2024 ergangen?

Liebe Leserinnen und liebe Leser, vermutlich spreche ich nicht nur für mich selbst, sondern für viele Menschen, wenn ich sage:

2024 war ein sehr turbulentes und ereignisreiches Jahr, in dem wir alle mit Sicherheit unterschiedlichste größere und kleinere, berufliche und private Herausforderungen gemeistert haben oder auch immer noch daran arbeiten. An manchen Fragestellungen werden wir persönlich und beruflich gewachsen sein – andere beschäftigen uns vielleicht weiterhin nachhaltig. Auch weltweit haben sich in den vergangenen Monaten die Ereignisse überschlagen – und ich beobachte viele politische und gesellschaftliche Entwicklungen mit großer Sorge, weil ich immer häufiger feststelle, dass sie uns Menschen auseinander statt zusammenbringen.

Wenn ich einen Wunsch für 2025 frei hätte, dann wünschte ich mir, dass wir alle uns mehr auf unsere Werte zurückbesinnen würden und noch viel stärker auf das schauen würden, was uns als Menschen verbindet – unabhängig von Alter, Geschlecht, sozialer und ethnischer Herkunft, Hautfarbe und Nationalität, Bildung und beruflichem Status.

Von Jahr zu Jahr wird mir in diesem Zusammenhang bewusster, wie privilegiert ich bin – und ich spüre das vor allem auch in dem international und interkulturell geprägten Arbeitsumfeld, in dem ich mich bewege. Nach diesen einleitenden Worten, in denen sicherlich auch meine eigene Nachdenklichkeit zum Ausdruck kommt, blicke ich nun – wie es meine Tradition in den letzten Arbeitstagen des Jahres ist – zurück auf die vergangenen Monate…

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2023 – ein Jahr für fachliche Selbstfürsorge und Dankbarkeit

Traditionell blicke ich in den letzten Tagen des Jahres zurück auf die vergangenen Monate und ohne lange Vorrede komme ich heute direkt zum Punkt. Auch wenn ich normalerweise die weltpolitische Lage an dieser Stelle nicht kommentiere, kann ich nicht anders, als zunächst einige persönliche Gedanken aufzuschreiben. Denn mir ist in diesem Jahr noch einmal deutlich stärker bewusst geworden, wie intensiv mein eigener Arbeitsalltag durch die Situation in der Welt beeinflusst wird.

Neben meiner freiberuflichen Arbeit mit Karrierepfade (zum Rückblick komme ich weiter unten) koordiniere ich das Pre-College + im International Office an der Hochschule Fulda. Es richtet sich an internationale junge Erwachsene aus aller Welt, die beruflich in Deutschland Fuß fassen wollen. Viele von ihnen sind freiwillig nach Deutschland gekommen, weil sie die Qualität der akademischen und beruflichen Ausbildung schätzen und sich eine Zukunft in Deutschland vorstellen können.

Jedoch kommen auch immer mehr internationale Studierende zu uns, weil in ihren Heimatländern Krieg herrscht. Sie kommen nach Deutschland, weil sie in ihren Ländern momentan keine Zukunft sehen und um ihr eigenes Leben fürchten. Sie wollen sich – vielleicht temporär oder auch langfristig – ein Leben in Deutschland aufbauen. Diese tollen jungen Menschen sind motiviert und dankbar, dass es Programme wie unseres gibt, in denen sie zumindest eine Zeitlang ein neues „zuhause“ finden und den Grundstein für ihre berufliche Zukunft legen können.

Im Sommer hatte ich eine berührende Situation mit meiner 9-jährigen Tochter. Sie kam aus der Schule und sagte zu mir: „Mama weißt du, was ich richtig schön finden würde? Wenn es keinen Krieg gäbe.“ (dann dachte sie kurz nach und ergänzte) „Aber weißt du Mama, ohne Krieg hätte ich die Hälfte meiner Klassenkameraden nicht kennengelernt und ich bin froh, dass sie jetzt meine Freunde sind.“

Im Kontakt zu den jungen Studierenden an der Hochschule Fulda spüre ich immer wieder, wie privilegiert ich doch bin. So fröhlich und ausgelassen sie teilweise sind, tragen sie in anderen Momenten ihre Sorgen, Traurigkeit und Ängste sichtbar nach außen. Ich habe wirklich großes Glück, dass ich meine Arbeit und meinen Wohnort selbst wählen kann, mich hier in Deutschland frei bewegen und frei entscheiden darf. In den vergangenen Monaten habe ich dies noch deutlich mehr zu schätzen gelernt.

Ich möchte mit meiner Arbeit einen kleinen Teil dazu beitragen, dass sich Menschen aus aller Welt in Deutschland willkommen fühlen und sie hier den Grundstein für ihren weiteren auch beruflichen Weg legen können.

Nach diesem persönlichen Einstieg in meinen Rückblick könnte ich nun für einen weiteren Eindruck meines aktuellen Jahres Auszüge aus meinem Text von 2019 teilen („Bewusster als je zuvor…“). Denn einige der Gedanken, die ich dort beschreibe, haben mich auch in diesem Jahr wieder beschäftigt. Aber natürlich möchte ich gern separat auf das aktuelle Jahr zurückblicken.

Wenn ich meinem Jahr 2023 einen Titel geben müsste, wäre dieser:

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Aus dem Methodenkoffer: der alternative Advent

Egal, wo ich in den letzten Wochen war – Supermärkte, Drogerien, Buchläden, Websites und Social Media-Profile – überall werden Adventskalender angeboten, Bastelideen für DEN tollsten Kalender für die Kids geteilt, Online-Adventskalender mit Rabatten, Gutscheinen etc. angeteasert. Auch in meiner eigenen Branche beobachte ich diesen Trend. Was ist nur aus dem guten alten Schoko-Adventskalender geworden? Von mir bekommst du heute eine Idee für einen alternativen Advent…

Du brauchst drei Dinge:

  • ein leeres Glas oder eine kleine Box
  • kleine Zettelchen in Farben deiner Wahl
  • deinen Lieblingsstift

Und nun? Insbesondere am Ende des Jahres vergessen wir manchmal, uns die notwendigen Pausen zu gönnen und uns selbst Zeit zu schenken. Viele Menschen verspüren dann den Drang, alles „perfekt“ vorzubereiten, das aktuelle Projekt und alle ToDos auf der Liste unbedingt noch im aktuellen Jahr abzuarbeiten und vieles mehr, damit sie ganz beruhigt in die Pause zum Jahreswechsel gehen können. Der Druck kommt von außen, aber wir machen ihn uns auch selbst…

Dabei tragen wir natürlich weiterhin alle Fragen und Themen in uns, die uns gedanklich beschäftigen und wir nehmen sie meist auch mit ins neue Jahr: Vielleicht bist du unzufrieden mit deinem Job oder weißt nicht, wie es beruflich weitergehen soll? Vielleicht beschäftigen dich Fragen in der Familie oder Partnerschaft? Vielleicht hast du eine neue berufliche Rolle angetreten und fühlst dich überwältigt? Vielleicht stehst du vor einer wichtigen Entscheidung, die du vor dir herschiebst? Vielleicht beschäftigt dich aber auch ein ganz anderes Thema?

Wenn sich das Jahr dem Ende entgegenneigt, lösen sich diese Themen und Fragen meist nicht einfach in Luft auf. Und so möchte ich dich gern motivieren, dir im Advent regelmäßig ein paar Minuten nur für dich selbst zu nehmen, ganz ohne Druck, sondern immer dann, wenn es gerade für dich passt.

Schnapp‘ dir Zettel und Stift und schreibe zum Beispiel auf,

  • was dich an diesem Tag ganz besonders glücklich gemacht hat,
  • worauf du genau in diesem Moment ganz stolz bist,
  • wie du eine Aufgabe richtig gut gelöst hast,
  • welcher kleine Moment dich mit großer Freude erfüllt hat,
  • welche deiner Stärken an diesem Tag besonders hilfreich waren,
  • oder oder oder

Wichtig ist, dass deine Notiz einen positiven Gedanken enthält. Denn insbesondere dann, wenn wir vor Herausforderungen stehen, die uns überwältigen oder uns Fragen beschäftigen, auf die wir (noch) keine Antworten finden, so gibt es doch immer wieder auch positive Erlebnisse und Gedanken – und wenn sie noch so klein sind. Lasst uns diese stärkenden Gedanken im Advent sammeln!

Ich habe heute bereits mein erstes Zettelchen ins Glas gelegt. Darauf steht, dass mir immer wieder aus dem nichts heraus kreative Ideen kommen, die ich in der Regel auch zeitnah anpacke und umsetze. Das erfüllt mich dann immer mit viel Energie. Die Idee für den alternativen Advent zum Beispiel kam mir heute vor dem Frühstück 😉

Diese ganz persönlichen Gedanken und Botschaften an und über dich selbst sind ein wertvoller „Schatz“, den du mit ins neue Jahr nehmen kannst. Und wann auch immer du das Bedürfnis verspürst, einen Motivationsschub zu brauchen, in einer Sache zu stagnieren, kannst du ein oder mehrere Zettelchen ziehen. Ich bin mir sicher, in diesem Moment wird ein Lächeln über dein Gesicht huschen und dich mit neuer Energie füllen.

Ich wünsche dir einen schönen Advent und ausreichend Zeit für dich selbst.

Viele Grüße, Susan

P.s.: Machst du mit bei meinem alternativen Advent oder hast du einen Gedanken, den du gern teilen möchtest? Ich freue mich über deine Nachricht in meinem Postfach…

Wie du herausfindest, was dir wichtig ist – Übung zu Werten

Egal, welchen Job du ausübst, welches Karriereziel du anstrebst oder wo auf der Welt du gerade versuchst, deinen Platz zu finden… Mit Freude und Engagement wirst du deine Ziele nur dann verfolgen, wenn sie mit deinen inneren Werten übereinstimmen. Eine kurze Übung, wie du deine wichtigsten Werte identifizierst, stelle ich dir in diesem Beitrag vor.

Werte beeinflussen unsere Zufriedenheit

Wie alle Menschen hast auch du individuelle Wertvorstellungen, nach denen du dein Leben ausrichtest. Oftmals erfolgt dies unbewusst. Die meisten meiner Klienten kommen ins Stocken, wenn ich sie danach frage, was ihnen wirklich wichtig ist. Sie kennen ihre Werte nicht oder können sie nicht in Worte fassen.

Das kann zum Problem werden, wenn die eigentlichen Werte nicht zum angestrebten Ziel passen. Für die berufliche Orientierung und die eigene Karriereplanung ist es also wichtig, sich mit dem inneren Wertesystem auseinanderzusetzen.

Kein Wertesystem gleicht dem anderen

Ein Teil unserer Werte überschneidet sich mit denen anderer Personen, doch keine Werteliste wird zu 100 % identisch sein.

Mir zum Beispiel sind folgende Werte wichtig:

Vielleicht wird der ein oder andere Wert ebenfalls in deiner Liste auftauchen, während dir andere nicht so wichtig sind.

Wie kommst du nun zu deiner eigenen Werteliste?

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Ein Bild sagt mehr als tausend Worte

Was fühlen wir, wenn wir ein Foto aus unserer Kindheit betrachten? Welche Emotionen und Gedanken werden dabei wach? Sind wir noch dieselbe Person wie auf diesem Bild oder wie haben wir uns verändert? Was passiert in uns, wenn ein Fotoapparat auf uns gerichtet ist? Sich selbst „sehen“, Gedanken sichtbar machen oder Veränderungen visualisieren… Die Möglichkeiten für den Einsatz von Fotografie im Coaching sind nahezu unbegrenzt.

Fotos frieren Momente ein

Seitdem ich denken kann, ist Fotografie ein wichtiger Teil meines Lebens. Nicht nur, dass es viele Kinderfotos von mir gibt – mit 12 Jahren kaufte ich meine erste Kamera. Ich begann mit Streetfotografie, doch schnell rückte der Mensch immer mehr in meinen Fokus und mit Anfang 20 widmete ich mich der Portraitfotografie.

Den zahlreichen Fotoshootings, die ich seither hatte, ist eines gemeinsam: die Portraitierten zeigten sich offener, gefühlvoller, reflektierter und ehrlicher. Vor der Kamera ist man verletzlicher und gibt mehr von sich selbst preis. Je häufiger ich in den vergangenen Jahren über die Wirkung von Fotos nachdachte, desto stärker wurde mein Wunsch, Psychologie, Fotografie und Coaching miteinander zu verbinden.

Aus der Praxis…

Vor einigen Jahren kam eine Frau auf mich als Fotografin zu. Sie erzählte mir, dass sie sehr viel abgenommen habe und sich dadurch nicht nur ihr Selbstbild, sondern auch die Außenwahrnehmung durch ihren Mann verändert habe. Sie sei verunsichert, könne ihre Wirkung nicht mehr richtig einschätzen und wolle sich selbst, aber auch ihrem Partner zeigen, dass sie immer noch die Gleiche sei.

Was als reiner Fotoauftrag begann, war so viel mehr. Es war das erste Mal, dass ich – damals noch unbewusst – Fotografie und Psychologie miteinander vereinte.

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