Randnotiz – Umzüge und ihre Chancen

Mittlerweile bin ich 13-mal umgezogen, habe in 9 Städten, 3 Ländern und auf 2 Kontinenten gelebt. Vor drei Jahren bin ich von Windsor, Ontario, zurück nach Deutschland gezogen … inmitten einer Pandemie und mit zwei Kindern, von denen eines Deutschland nur aus Urlauben kannte.

Vor meiner Familie und mir lag nicht nur eine Zeit mit neuer Schule, Kita und veränderten beruflichen Rollen, sondern auch eine Zeit, in der wir uns wieder ein Zuhause schafften, von einem (Groß-)Elternteil verabschieden mussten, ein Jahr lang als Wochenendfamilie lebten ohne familiäres Unterstützungssystem in der Nähe … Na klar war ich aufgeregt, nervös und traurig zugleich, ein Potpourri an Gefühlen.

Für mich sind Umzüge jedoch eng mit Vorankommen und Bewegung verbunden. Ich sehe sie als Chance für Neuordnung und Orientierung, Selbstreflexion, ein Rückbesinnen auf Werte…als Zeit der positiven Veränderung. Drei Jahre zurück in Deutschland und ich freue mich, wieder hier zu sein.

Wie oft bist du bereits umgezogen? Hatte dies berufliche und/oder private Gründe? Wie hast du Umzüge erlebt? Ich freue mich über eine Nachricht oder einen Kommentar – und vielleicht hast du auch einen guten Tipp, der dir bei Veränderungen dieser Art hilft…

Herzliche Grüße in alle Welt, Susan

P.s.: Planst du einen Umzug bzw. die Rückkehr in dein Heimatland oder steckst du vielleicht bereits mitten in den Vorbereitungen, dann habe ich hier einige Tipps zusammengefasst: Dossier: Wenn Deutsche aus dem Ausland zurückkehren – „Heimspiel“ oder Zerreißprobe? Zudem gibt es auch in meinem Buch mehrere Kapitel, die sich mit beruflicher Neuorientierung und Veränderungen auseinandersetzen. Schau gern einmal rein: Coaching im Rahmen der Auslandsentsendung.

Wie ist es euch 2022 ergangen?

Liebe Leser*innen,

traditionell schreibe ich in den letzten Wochen des Jahres einen Rückblick auf die vergangenen Monate – über die Dinge, die mich beruflich und persönlich beschäftigt haben. Doch wenn ich auf das Jahr 2022 zurückblicke, fällt es mir schwer, die richtigen Worte zu finden…

Die Welt hat sich einmal mehr verändert – und nicht nur mich – sondern viele Menschen wachgerüttelt und in ihren Grundfesten erschüttert. Es ist ein Jahr, in dem neue Kriege begonnen und alte Kriege weitergeführt wurden. Es ist ein Jahr, in dem noch einmal mehr Menschen weltweit auf die Straße gegangen sind, um zu demonstrieren – für die Zukunft, für ihre Rechte, für Freiheit – nicht nur für sich, sondern auch für ihre Mitmenschen und die nachfolgenden Generationen. Und es überrascht nicht, dass uns das beschäftigt, vielleicht Sorgen macht oder nachts wachhält, Fragen aufwirft, manches in ein anderes Licht rückt…

Doch darum soll es in meinem Rückblick nicht gehen – Analysen dieser Art überlasse ich den Expert*innen, die die Gabe haben, weltpolitische Zusammenhänge und Entwicklungen sachlich zusammenzufassen. Diese Zeilen sollen vielmehr ein kleines Lebenszeichen meinerseits sein, denn seit meinem letzten Beitrag auf dieser Seite ist bereits ein Jahr vergangen und auch auf meinen Social Media-Kanälen (LinkedIn, Instagram) war ich 2022 etwas weniger präsent als noch in den vergangenen Jahren.

Zunächst war 2022 ein Jahr, in das ich rasant und vor allem euphorisch gestartet bin. Denn zum ersten Mal seit der Gründung von Karrierepfade hatte ich mehr Anfragen nach Einzel- und Gruppencoachings, als ich stemmen konnte und startete eine Warteliste. Bedanken möchte ich mich daher an dieser Stelle von ganzem Herzen bei allen, die auch in diesem Jahr wieder Vertrauen in meine Arbeit und mich gesteckt haben. Es bedeutet mir sehr viel, dass ich Sie und euch ein Stück des Weges begleiten durfte.

So war also mein Kalender bis zur späten Sommerpause gut gefüllt mit

  • fünf Coachingklient*innen und Mentees, mit denen ich in teilweise wöchentlichen Einzelsitzungen individuelle Karrierepläne erarbeitete bzw. die ich bei persönlichen Fragestellungen unterstützte,
  • drei Workshops für 40 Stipendiat*innen der Studienstiftung des Deutschen Volkes zum Thema „Auslandsaufenthalte – warum sie für unser Berufsleben wichtig sind“,
  • mehrteiligen internationalen Bewerbungstrainings und Gruppencoachings für fast 90 Studierende und Young Professionals in deutscher und englischer Sprache,
  • den Artikel „Erfolgreich entsenden – Wie Unternehmen Expats unterstützen können“, erschienen in personalmanager Ausgabe 3/22,
  • meiner Reise zur fünftägigen International Staff Week 2022 an der Rennes School of Business zum Thema Internationalisierung von Hochschulen (gefördert durch Erasmus+ im Rahmen meiner Tätigkeit an der Hochschule Fulda) und
  • nicht zuletzt mit der Koordination des Pre-College für internationale Studieninteressierte an der Hochschule Fulda.

Was soll ich sagen – nach dieser geschäftigen ersten Jahreshälfte war ich mehr als urlaubsreif 🙂

In den Sommerferien stand – zwei Jahre nach dem Umzug nach Deutschland – endlich die langersehnte Reise in die alte Heimat Kanada an, die zwar nicht sehr erholsam war (das sind „Heimaturlaube“ in den seltensten Fällen – Expats wissen, wovon ich spreche), dafür aber gefüllt mit unbeschreiblich herzlichen Wiedersehen in Windsor und zahlreichen neuen Eindrücken während eines Roadtrips durch Ontario und Quebec. Es folgten ein Wanderurlaub im Paznauntal, im Herbst ein Kurztrip ins Elsass und ein Wochenende in Brüssel.

Dass ich beruflich und privat in diesem Jahr die Landesgrenzen von Frankreich, Polen, USA, Kanada, Österreich, Schweiz und Belgien überschreiten durfte, bringt mein internationales Herz zum Hüpfen. Nicht zuletzt erfüllt es mich mit großem Stolz, dass mich in 2022 nicht nur meine Arbeit mit Karrierepfade, sondern auch mein Projekt an der Hochschule Fulda wieder mit Menschen aus mehr als 30 verschiedenen Ländern zusammenbrachte. Ich sehe darin meinen kleinen Beitrag dafür, die Welt ein Stück näher zusammenzubringen.

In der zweiten Jahreshälfte habe ich mich schließlich hauptsächlich auf Arbeiten hinter den Kulissen von Karrierepfade (z.B. Buchhaltung, welch‘ Vergnügen 😉 ) sowie die Koordination des Pre-College konzentriert. Nach mehreren Jahren im Turbogang habe ich einmal auf die Bremse getreten – Entschleunigung, Selbstfürsorge und Reflexion standen für mich in der zweiten Jahreshälfte im Vordergrund.

Die für mich persönlich wichtigste Lektion meines Jahres 2022:

Manchmal muss man kurz innehalten, einen Schritt zurücktreten und durchatmen, um anschließend mit neuer Kraft durchzustarten. Daher bin ich gespannt, was das Jahr 2023 für Karrierepfade bereithält – ich habe bisher nur wenige Pläne gemacht, aber vielleicht habt ihr Anliegen oder Wünsche an mich? Wo auf der Welt lest ihr diese Zeilen? Wie ist es euch 2022 ergangen? Welche Herausforderungen habt ihr gemeistert und was habt ihr gelernt?

Ich freue mich auf eure Nachrichten,
wünsche euch einen guten sowie hoffentlich gesunden Übergang ins neue Jahr
und sende herzliche Grüße aus Kassel in alle Welt,
eure Susan

Mariam Ottimofiore: „Unser Erfolg im Ausland ist nicht abhängig vom Wohnort, sondern von unserem persönlichen Mindset“

Im Alter von 19 Jahren verließ Mariam Navaid Ottimofiore mit einem one-way Ticket nach Boston ihre pakistanische Heimat Karatschi. Seitdem hat sie in neun verschiedenen Ländern auf vier Kontinenten gelebt. Mit ihrem deutsch-italienischen Ehemann und ihren beiden Kindern, deren Geburtsorte 4.800 Kilometer voneinander entfernt liegen, wohnt sie derzeit in Accra, Ghana.

Ich freue mich sehr, dass sie sich die Zeit für ein Interview genommen hat. Wir sprachen über Multikulti, Zufriedenheit und persönliches Wachstum, aber auch über Herausforderungen und Gefahren im Ausland.

Fast 9.000 km lagen während des Interviews zwischen uns
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Sechs Fragen an mich selbst – Karrierepfade im Interview

Berufsbedingt bin meist ich Diejenige, die die Fragen stellt. Denn im Coaching und in der Beratung werden bestimmte Fragetechniken genutzt, um die aktuelle Situation, Probleme und Herausforderungen aus einer anderen Perspektive zu betrachten.

In dieser Woche hat Nora den Spieß einmal umgedreht und möchte einiges von mir wissen. Die Frage, ob ich lieber noch einmal mein zehn Jahre jüngeres Ich sein würde oder schon mein zehn Jahre älteres Ich, hat mich am meisten zum Nachdenken angeregt. Ich habe hierzu meine ganz eigene Einstellung, von der ich dir gleich berichte.

2019 an meinem „Happy Place“ in Windsor, Ontario
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One way von Deutschland nach Mexiko

Interview mit Corina Hoch, Marketing- und Kommunikationsexpertin, über ihre Auswanderung nach Mexiko, Chancen und Herausforderungen von New Work sowie die Rolle von Führungskräften in diesem Prozess.

Ausgewandert nach Mexiko (c) Foto: Corina Hoch

Hinweis: Das Interview habe ich zunächst auf der Themenseite „XING New Work Experience – Alles zur Zukunft der Arbeit“ veröffentlicht, auf der Interessierte nicht nur Experten-Interviews und Debatten, sondern auch Studien, Tipps und Best Practices zu New Work finden. Gerne teile ich es auch hier mit dir.

Corina, Dir hat ein Urlaub in Mittelamerika so gut gefallen, dass Du kurz darauf dorthin ausgewandert und seitdem von Mexiko aus für deutsche Kunden tätig bist. Dein erster Kunde war kein anderer als Dein früherer Arbeitgeber, viele weitere deutsche Kunden sind dazugekommen. Ein Paradebeispiel für die schöne neue Arbeitswelt?

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Karrierepfade – Hinter den Kulissen #1

In letzter Zeit bekomme ich häufig Nachfragen zu meinem Werdegang, meinen bisherigen (beruflichen) Stationen und warum ich denn eigentlich Karrierepfade gegründet habe.

Ich freue mich über das Interesse und plaudere daher donnerstags auf meinem Instagram-Kanal unter dem Hashtag #karrierepfadeprivat ein wenig aus dem Nähkästchen.

Vielleicht bist du ja gar nicht bei Instagram angemeldet, daher möchte ich die Beiträge nun auch hier mit dir teilen. Los ging es bereits in der letzten Woche…

#1: Aus dem Erzgebirge in die ganze Welt

Aufgewachsen bin ich in einem Dorf am Rande des Erzgebirges, wo man sich aufgrund der Bergbaugeschichte auch heute noch oft mit „Glück Auf“ ⚒ begrüßt.

Im Erzgebirge begrüßt man sich mit „Glück auf“
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Happy Birthday, Karrierepfade!

Alles neu macht der Mai? Oh, ja! Immer wieder hat sich mein Leben im Mai einschneidend verändert. Der Monat ist für mich nicht nur besonders, weil ich Geburtstag und Hochzeitstag feiere, sondern vor allem auch deshalb: Im Mai 2016 gründete ich Karrierepfade, genau ein Jahr später zog ich nach Kanada.

Warum dies wundervolle Gründe sind, um zu feiern?

Manche Dinge klären sich einfach von alleine

Vor drei Jahren stand ich vor einer wichtigen Entscheidung: Sollte ich weiter in einem Job arbeiten, in dem ich von Tag zu Tag unzufriedener wurde? Oder war die Zeit gekommen, einen lang gehegten Traum in die Tat umzusetzen, und mich als Coach und Trainerin selbstständig zu machen?

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Karrierepfade ungeschminkt – mein Jahr in Zahlen und Bildern

Mein Jahr in Bildern

Weltweit erfreuen sich sogenannte „FuckUp-Nights“ großer Beliebtheit. Das wundert mich nicht, denn erfahrungsgemäß interessieren sich viele Personen für die Misserfolge (und Erfolge) ihrer Mitmenschen.

Wer sich beruflich und privat weiterentwickeln will, sollte das Erreichte regelmäßig reflektieren und Veränderungspotentiale identifizieren. Bereits 2017 und 2016 hatte ich meinen persönlichen Jahresrückblick veröffentlicht. Und auch in diesem Jahr beantworte ich wieder sieben Fragen an mich selbst.

Übrigens ist meine Zahl des Jahres „80“. Warum? Das erfährst du gleich.

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Karrierepfade – Back @work

Wer kennt das Gefühl nicht, sich nach einer längeren Auszeit wieder motiviert in die Arbeit zu stürzen? Voller neuer Energie und Ideen. Fühlt sich das nicht unglaublich gut an?

In den letzten Monaten habe ich intensiv Zeit mit meiner Familie verbracht. Meine beiden Töchter konnte ich bei vielen spannenden Entwicklungsschritten begleiten. Mein Mann und ich sind mit den Kindern gereist und haben die Welt erkundet.

Auf Karrierepfade wurde es still. Was aber nicht bedeutet, dass ich gedanklich komplett abgeschaltet habe. Vielmehr helfen solche Auszeiten dabei, den Kopf frei zu bekommen, Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten und kreativ zu werden.

Und so kehre ich nun voller Tatendrang zurück an den Schreibtisch. Ich habe viele Projekte auf der Liste, die ich in den kommenden Monaten umsetzen will. Es wird spannend und ich bin aufgeregt, euch daran teilhaben zu lassen.

Begleitet mich online:

  • www.karrierepfa.de – Meine Artikel rund um Karriere und Expat Life.
  • Facebook – Hier teile ich spannende Artikel und Beiträge von Kollegen/innen.
  • Instagram – Vernetzt euch mit Karrierepfade auf Instagram.
  • Einblicke in das Leben im Ausland – Taucht ein in (m)eine kanadische Welt.

Stellt mir gerne eure Fragen zu Karriere und co. oder über das Leben und Arbeiten im Ausland. Ich freue mich auch über Anmerkungen oder Hinweise.

Zwischen Great Lakes und Maple Syrup – Deutsche im Ausland zuhause

Ist es nicht spannend, wie viele Deutsche es beruflich ins Ausland zieht? Laut Online-Portal Statista haben bereits acht Prozent der Deutschen für eine gewisse Zeit in einem anderen Land gelebt und gearbeitet. Mittlerweile kann sich jeder Dritte Deutsche vorstellen, im Ausland zu arbeiten. Dies hatte eine Umfrage der Marktforschungsinstituts Innofact ergeben.

Es ist ein bunter Haufen Menschen, die es ins Ausland verschlägt.

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Unter Auswanderern und Expatriates gibt es viele spannende Geschichten und unterschiedliche Lebensläufe zu entdecken. Manch einer lebt und arbeitet nur für ein paar Jahre im Ausland und kehrt dann wieder nach Deutschland zurück. Andere wiederum ziehen von Station zu Station und lassen die deutsche Heimat hinter sich. Ist Deutschland dann noch ihre Heimat? Was ist eigentlich „Heimat“? Spannende Fragen, die ich an dieser Stelle (noch) nicht beantworten möchte, denn heute geht es mir um ein anderes Thema:

Deutsche – im Ausland zuhause

Wie ist das, wenn man im Ausland lebt? Was ist anders als in Deutschland und was ist daran so wunderbar? Was fehlt mir? Was habe ich über mich selbst gelernt? Weiterlesen